Allgemeines zum Pilgern

FAQs

Veraltet auch Pilgrim („Fremdling“), stammt vom lateinischen Wort peregrinus (oder peregrinari, „in der Fremde sein“) ab.Eine Einzelperson wurde früher als Pilgersmann bezeichnet.

Im Kirchenlatein bezeichnet als pelegrinus eine Person, die aus religiösen Gründen in die Fremde geht, zumeist eine Wallfahrt zu einem Pilgerort unternimmt, zu Fuß oder auch unter Verwendung eines Transportsmittels.

 

Der Anlass einer Pilgerfahrt kann eine auferlegte Buße sein und das Bemühen, einen Sündenablass zu erhalten, die Erfüllung eines Gelübdes, in einem bestimmten Anliegen, religiöse Vertiefung oder Abstattung von Dank. Ziel ist ein als heilig betrachteter Ort, etwa eine Wallfahrtskirche, ein Tempel, ein Baumheiligtum usw. In säkularisierten Gesellschaften wird Pilgern auch als eine Form des Wanderns betrieben.

Der Pilger in der Gruppe erlebt aber auch Freunschaft, Loslösung aller gesellschaftlicher Zwänge. Alle haben ein Ziel und sind in dem Gedanken vereint das Ziel zu erreichen. Das Ziel kann der Ort sein, das Ziel kann der Weg sein oder aber auch den Alltag hinter sich zulassen und sich nur dem Gebet und Gesang hinzugeben.

Die Gründe für das Pilgern sind so vielfältig wie die Menschen die sich auf eine Pilgerreise begeben. Doch eint Sie der Glaube.

Wallfahrtsorte der Antike

In früher Zeit galten unter anderem bestimmte Höhlen als heilige Orte, einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der griechischen Welt war der Tempel der Artemis in Ephesos.

Einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte der Welt ist seit dem Bau des ersten Israelitischen Tempels bis heute Jerusalem, das zum zentralen Heiligtum der Juden wurde. Heute ist die Stadt allen drei monotheistischen Weltreligionen heilig: den Juden ebenso wie den Christen wegen Tod und Auferstehung Jesu Christi, die Muslime besuchen – außer ihrer Haddsch genannten Wallfahrt nach Mekka und Medina – bevorzugt den Felsendom in Jerusalem.

 

Pilgern in Spätantike und Mittelalter

Seitdem im 4. Jahrhundert sich die Kunde verbreitete, Kaiserin Helena habe in Jerusalem, der Stadt, in der Jesus lebte, die Kreuzreliquien aufgefunden, mehrten sich die Wallfahrten nach Jerusalem. Dazu gehörten auch viele Frauen wie die geweihte Jungfrau Egeria, die vornehme Römerin Paula mit ihrer Tochter, der Jungfrau Eustochium, die zum Kreis um den heiligen Hieronymus gehörten, sowie die heilige Melania und ihre Großmutter gleichen Namens.

Die früheste schriftlich dokumentierte Reise eines christlichen Pilgers ins Heilige Land führte im Jahre 333 über den Landweg von Bordeaux nach Jerusalem; sie ist festgehalten im Itinerarium Burdigalense, einem auf Latein verfassten Reisehandbuch mit Angaben der Etappen auf dem Weg. Eine ähnlich große Bedeutung erlangte sehr bald Rom als Grabstätte der Apostel Petrus und Paulus. Später trat Santiago de Compostela hinzu, das vor allem wegen der ausgezeichneten Infrastruktur mit einem von Klöstern betreuten weitgespannten Herbergennetz im Mittelalter führend wurde.

Auch die Teilnehmer der Kreuzzüge ins Heilige Land verstanden sich selbst als (bewaffnete) Pilger.

 

Die Neuzeit

Die katholische Kirche hält am Brauch der Wallfahrten fest und fördert sie. Ignatius von Loyola schildert beispielsweise in seinem Pilgerbericht seine Wallfahrt nach Jerusalem und Rom.

Die Pilgerväter waren eine Gruppe puritanischer Dissidenten aus England, die nach Amerika segelten, um eine Kolonie zu errichten, in der Glaubensfreiheit herrschen sollte.

In den letzten beiden Jahrhunderten kamen zu den alten Pilgerzielen Marienwallfahrtsorte wie Lourdes und Fátima hinzu. Neben diesen gibt es aber auch noch schier unzählige weitere Pilgerorte. In zunehmendem Maße wird in den letzten Jahrzehnten auch der Jakobsweg wiederentdeckt.

Gelegentlich werden auch religiös motivierte Besucher von Orten, die wie Marpingen, Heroldsbach oder Medugorje nicht als Wallfahrtsorte anerkannt sind, als Pilger bezeichnet.

 Am Hang gegenüber den Burgmauern in Heimbach liegen die alte Pfarrkirche St. Clemens von 1725 und die moderne Wallfahrtskirche St. Salvator von 1981.

 Heimbach Kirchen © Rhein-Eifel.TVDie St. Clemens Kirche mit ihrer unvergleichlichen barocken Atmosphäre hat bis heute nichts von ihrer Ausstrahlung verloren.

 

Der sehenwerte Hochaltar mit dem doppelstöckigen Tabernakel und die prächtige Kanzel aus dem 18. Jh. sind reich verziert und ein Paradebeispiel des Barocks.

 Sakrale Kunstschätze sind die vier Reliquienbüsten der Heiligen auf den Seitenaltären und die Heilig-Grab-Gruppe aus der Zeit um 1500.

 Seit 1804 ist Heimbach ein bekannter Wallfahrtsort. Jährlich pilgern Gläubige zur "Schmerzhaften Mutter", einer Pietà, die in einem riesigen Antwerpener Schnitzaltar eingebunden ist.

 Heimbach Kirche St. Clemens Innenraum © Rhein-Eifel.TVDas Gnadenbild der Madonna wurde von dem Heimbacher Strohdachdecker Henrich Fluitter in Köln gekauft und zur Verehrung in einer Hütte auf dem Kermeter, einem Höhenzug, aufgestellt. Da immer mehr Pilger zur Madonna strömten, wurde 1486 von den Zisterziensern eigens ein Kloster mit Namen Nemus Mariae – Wald Mariens an dieser Stelle errichtet.

 Der Mariawalder Schnitzaltar wurde in der Zeit der Säkularisation aus dem Kloster Mariawald in die Kirche von Heimbach übertragen. Heute ist der riesige über 500 Jahre alte Flügelaltar der Blickfang in der modernen angebauten Wallfahrtskirche. Er ist wohl das bedeutendste Kunstwerk seiner Zeit in der ganzen Nordeifel.

 Die junge Salvatorkirche bietet mit ihren nach Entwürfen von Georg Meistermann ausgestatteten Fenstern einen respektvollen Rahmen für das atemberaubende Meisterstück aus Antwerpen.

 

 Kloster Abtei Mariawald

-das einzige Trappistenkloster in Deutschland.

 Abtei MariawaldDie Wurzeln des über 500 Jahre alten Klosters reichen zurück bis in die Zeit um das Jahr 1470. Damals erwarb der Heimbacher Strohdachdecker Henrich Fluitter in Köln ein Gnadenbild, das er auf dem Kermeter in einer Hütte zur Verehrung aufstellte. Das 1486 von den Zisterziensern fertiggestellte Kloster erhielt den Namen Nemus Mariae – Wald Mariens.

 

http://www.orden-online.de/wissen/m/mariawald/

http://www.kloster-mariawald.de/

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