Fr, Apr 19, 2024

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Erste Anfänge
Etwa seit 1900, vor Gründung einer organisierten Wehr, bildeten Handwerker und Gemeindearbeiter des Doppelortes eine Pflichtfeuerwehr , die bei Notständen und Bränden einstand. Bekannt sind Einsätze im Jahre 1912 bei Wieland
, bei denen die Wehr schon drei Handpumpen und ca. 100 m Schlauch zur Verfügung hatte, sowie 1914 bei Spohr. Verantwortlich für die Pflichtfeuerwehr war der hoch angesehene Dorfpolizist H.Malmen, der auch bis zum Bau des Spritzenhauses an der alten Schule die Ausstattung der Wehr aufbewahrte.

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
Ausgehend vom damaligen Bürgermeister Minnartz vom Bürgermeisteramt Rödingen und unterstützt von seinem Stellvertreter Josef Schwalbach sowie dem Polizeibeamten Malmen fand am 2 November 1926 die entscheidende Gründungsbesprechung in der Gaststätte Cremanns statt. Der 37 jährige Bauunternehmer Peter Immerath aus Lich wurde über den Beschluss des Rates zur Gründung einer Wehr informiert. Gleichzeitig wurde er beauftragt, diese erste Freiwillige Feuerwehr Lich - Steinstraß aufzustellen und zu leiten.
Für die erste Ausrüstung wurde vom Rat damals beachtliche Betrag von 1000 Mark zur Verfügung gestellt sowie weitere 500 Mark aus der Feuerschutzsteuer für das folgende Jahr in Aussicht gestellt. Für die Ausführung des erteilten Auftrages benötigte Peter Immerath nur drei Monate. Am 1 Februar 1927 fand die offizielle Gründungsversammlung in der Gaststätte Cremanns statt. Mit Peter Immerath, Peter Stotzem, Wilhelm Stotzem, Fritz Reese, Peter Meuser, Peter Eschweiler, Franz Eschweiler, Matthias Esser, Andreas Cremanns, Christian Jörres, Wilhelm Lüpschen, Werner Jansen, Johann Gilles, Hubert Schmitz, Heinrich Schwalbach, Johann Flatten, Peter Lohmann, Werner Cremanns, Arnold Küpper, Johann Schopen, Johannes Schmitz und Werner Schmitz fanden sich 22 junge Männer die sich als Feuerwehrleute eintragen ließen. Peter Immerath war erster Brandmeister dieser Wehr und behielt dieses Amt bis zum Jahre 1930. Unterstützt wurde er von Werner Schmitz als Truppführer. Mit Peter Meuser und Johann Flatten verfügte die neue Wehr bereits über zwei Sanitäter. Peter Eschweiler zeichnete sich für die Kleiderkammer verantwortlich. Noch im Gründungsjahr wurde ein Feuerwehr Trommelkorps gegründet. Erster musikalischer Leiter war Josef Reiff. Dieses Korps errang in den folgenden Jahren große Erfolge.

Der Neuanfang: Auszug aus der Festschrift zum 50 jährigen Bestehen.

Im Jahre des 50 jährigen Bestehens überschattet mit dem Tagebau Hambach ein besonderes Ereignis den Doppelort Lich - Steinstraß. Die rund 1350 Einwohner müssen den Braunkohlebaggern weichen und werden in den nächsten Jahren eine neue Heimat finden. Dieses Ereignis lässt das Bestehen des Löschzuges Lich - Steinstraß ungewiss werden. Eines steht aber fest, die Wehr hält so lange unter ihrem Leitsatz " Gott zur Ehr´, dem nächsten zur Wehr" zusammen wie Lich - Steinstraß besteht.

Als dann die Umsiedlung, im Zuge des fortschreitenden Tagebaues Hambach, immer näher rückte, befürchteten Viele das Ende der Freiwilligen Feuerwehr Lich-Steinstraß.

Nur wenige Kameraden der Feuerwehr sind mit zum neuen Standort (Jülich-Möhnewinkel) gezogen. Dies lag u.A. daran, dass die Landwirte nicht mit an den neuen Standort ziehen konnten und einige in der Gemeinde Niederzier geblieben sind. Somit stand die Feuerwehr vor einem Neuanfang, der von Seiten der Umsiedlungsverantwortlichen nicht vorgesehen war. Einige Kameraden, Federführend Bm Josef Küpper und UBm Helmut Müller, starteten die Initiative zur Weiterführung der Freiwilligen Feuerwehr in Lich-Steinstraß.

15.12.1983 war es dann so weit. Alle Hindernisse waren aus dem Weg geräumt.

Das Fortbestehen war gesichert. Dem Löschgruppenführer Bm Josef Küpper standen 9 Aktive und 5 Jugendfeuerwehrmänner zur Seite.

Nun fehlte nur noch das entsprechende Handwerkszeug (Fahrzeug und ein Gerätehaus).

1984 wurde mit dem Übungsdienst begonnen.

Die Löschgruppe Lich-Steinstraß wurde dem Zug V (Stetternich und Welldorf) zugeordnet. Dem damaligen Zugführer HBm Matthias Emmerich sei an dieser Stelle für die überaus freundlich Aufnahme gedankt.

Im Dezember 1984 schenkte die Firma Rheinbraun der Löschgruppe ein ausrangiertes TLF8/18 (siehe Bild). Dieses wurden  in vielen, vielen Stunden, von den Mitgliedern der Löschgruppe und dem Zugführer,  wieder Einsatztauglich gemacht. Im August 1985 konnte das Fahrzeug endlich genutzt werden. Stationiert war es erst einmal bei der Feuerwache in Jülich.

 

Im Februar 1987 konnte das Fahrzeug endlich in Lich-Steinstraß stationiert werden. In die Bürgerhalle wurde eine Fahrzeughalle und ein Unterrichtsraum integriert. Fortan stellte die Löschgruppe sich jedes Jahr im Rahmen eines "Tag der offenen Tür" der Befölkerung vor. Die Begleitung und Absicherung des St. Martinszuges hat die Löschgruppe wieder gerne übernommen.

Am 17.01.1991 übernahm der "frisch gebackene Brandmeister" Hermann-Josef Blaeser (24) die Führung der Löschgruppe. OBm Josef Küpper konnte aus gesundheitlichen Gründen diese Funktion nicht weiter ausüben. Als  neuer Stellvertreter wurde UBm Dieter Radmacher (23) ernannt. Damit war ein Generationswechsel vollzogen.

30.04.1992 eine alte Tradition, wie im alten Ort, wurde von der Freiwilligen Feuerwehr übernommen. Erstmalig richtete die Freiwillige Feuerwehr den "Tanz in den Mai" aus. Bis dahin hatte eine junge "Interessengemeinschaft" dieses Fest ausgerichtet. Auch wurde in diesem Jahr das 65-jährige Bestehen gefeiert.

Am 30.10.1994 hatte die Löschgruppe einen besonderen Grund zu feiern. Das 23-Jahre alte TLF8/18 wurde durch ein neues LF8/6 ersetzt.

2002 wurde ganz groß in Lich-Steinstraß gefeiert. Die Feuerwehr hatte zum 75-jährigen Jubiläum geladen. Am 26.04.2002 wurde mit dem Festkommers und einem großen Zapfenstreich begonnen. Am 27.04.2002 war dann der Höhepunkt. Im Rahmen einer Oldienight spielten die Rain-City-Rollers auf. Festschrift.

Im Jahre 2003 wurde die Feuerwehr Jülich umstrukturiert. Die fünf Löschzüge wurden zu vier Löschzügen zusammengefaßt. Lich-Steinstraß gehörte nun mit Stetternich zum 1. Löschzug.

Ab dem 01.01.2013 wurde die Ausbildung (Theorie und praktische Übungen) der Löschgruppen Lich-Steinstraß und Stetternich zusammen durchgeführt.

Zum 01.03.2013 wurden die beiden Löschgruppen Lich-Steinstraß und Stetternich einsatztaktisch vorübergehend zusammengefaßt. BOI Hermann-Josef Blaeser übernahm die Gesamtleitung. UBm Sven Langen blieb Stellvertreter.

Seit 2015 führt die Löschgruppe ihren Übungsdienst wieder weitgehend alleine durch. Neuer Stellvertreter wurde UBm Christopher Caspers. Einige junge Mitmenschen fanden den Weg zur Feuerwehr und leiteten damit auch ein Generationswechsel in der "Mannschaft" ein.

Zwar waren in der nahen Vergangenheit schon mal weibliche Einsatzkräfte in der Löschgruppe aber erst ab 2015 "eroberten" die Frauen langsam die Feuerwehr in Lich-Steinstraß (Ende 2015 = drei Frauen, ende 2016 = fünf Frauen und aktuell sechs Frauen == ca. 32%)

Am Jahresende 2016 lag der Altersdurchschnitt bei <30 Jahre.